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Götschenkopf – die Allzweckwaffe für Skitouren-Neulinge?

Mein erster Blog zum Thema Skitouren – wuhu. Erstmal vorweg: Ich mache diesen Sport seit nun ziemlich genau einem Jahr – bin also noch absolut blutiger Anfänger. Was auch mit der Hauptgrund ist, warum ich zurzeit dabei bin alle Pistentouren in der Umgebung abzugrasen. Erstmal muss ich wieder sicher auf den Skiern stehen und taste mich ganz langsam an größere Herausforderungen heran. So sei mir verziehen, wenn ich keine 18 Arten von Schnee unterscheiden kann und auch sonst mit dem Vokabular nicht so sattelfest bin 🙂

Aber nun zum Götschen. Warum denke ich, dass die Tour eine Allzweckwaffe für Skitouren-Noobs ist? Das hat mehrere Gründe:

  1. sie ist relativ einfach und schnell erreichbar
  2. sie bietet für verschiedene Zielgruppen etwas
  3. täglich bis 19 Uhr, am Freitag sogar bis 22 Uhr möglich

Bis auf das dritte Argument werde ich im Blog noch näher auf die Punkte eingehen. Aber jetzt starten wir endlich.

Der Start der Tour könnte einfacher nicht zu erreichen sein. Kurz nach dem Ortseingang von Bischofswiesen biegt man vor der großen Brücke, die über die B20 führt, links auf die Loipl Straße ab. Nach der Überquerung besagter Brücke gehts gleich links zum Parkplatz am Bahnhof runter. Der Parkplatz ist prinzipiell kostenlos. Trotzdem steht eine kleine Spendenbox direkt am Start der Tour.

Alternativ ist auch eine Anreise mit dem Zug möglich, der Bahnhof ist sprichwörtlich direkt daneben. Jetzt aber schnell auf die Ski und los kanns gehen.

Die Tour beginnt mit einem kurzen Flachstück, ehe sie nach rechts zum ersten kleinen Anstieg abbiegt. Nach der ersten Kostprobe gehe ich links ein kleines Stück durch den Wald. Auf der extrem breiten Piste hier halte ich mich rechts in der Spur und steige in Richtung der prominent platzierten Hütte auf.

Links an der Hütte vorbei gehts ab jetzt richtig los. Aber auf welchem Weg, das kann ich noch entscheiden. Entweder bleibe ich auf der offiziellen Skipiste, oder ich biege gut 50 Meter nach der Hütte links in den Wald ab.

Aufstieg #1 : Über die Piste

Bereits nach wenigen Metern wirds das erste Mal etwas anspruchsvoller. Je nach Schneebedingungen kommt man den steilen Anstieg ganz gut oder auch weniger gut auf der rechten Seite hinauf. Alternativ wechselt man bei der Hälfte auf die linke Seite.

Meist folgt auf ein Steilstück wieder ein kurzer, flacher Verschnaufer oder es geht sogar hier und da etwas bergab. Da der Weg mal enger, mal breiter, mal steiler, mal flacher – und damit immer schön abwechslungsreich bleibt, wird einem hier nicht langweilig. Und für die sportlich Ambitionierten bietet sich das Gelände sehr für ein Intervalltraining an.

Nach 38 Minuten erreiche ich die Gabelung, an der man zur Talstation des Lifts abfahren kann. Hier hat man etwas mehr als die Hälfte der Höhenmeter bereits hinter sich gebracht. Anschließend weißt ein Schild darauf hin, ich solle mich doch bitte am Rande der Piste bewegen, da hier alle mit einem Affenzahn angeflogen kommen.

Nach dem kurzen Stück geradeaus biege ich dieses Mal noch nach rechts ab und bleibe auf der Piste. Ich halte mich links und stapfe den wenig spannenden Weg hinauf. Hier lassen sich gut Höhenmeter machen. Es geht stetig nach oben, aber nicht mehr so steil wie zu Beginn.

Die letzten Meter führen dann doch noch ein bisschen Abseits der Piste. In einer scharfen Rechtskurve gehe ich einfach geradeaus weiter, der Weg verjüngt sich und bald gibts nur noch eine Skispur im Schnee. Nach circa einer Stunde erreiche ich den Gipfel des Götschenkopfs.

Als ich oben ankomme stehen etwas mehr als eine Stunde und gut 700 hm auf der Uhr. Das Panorama ist leider etwas durch die umstehenden Bäume gestört. Den Hochkalter oder das Lattengebirge kann ich aber einwandfrei sehen und das entschädigt auf alle Fälle für die Mühen.

Für einen ungeübten, aber fitten Winterportler wird die Tour wohl einmal nicht reichen. Schön, dass hier am Götschen viele Wege nach ganz oben führen. Ich fahre also bis fast zum Ausgangspunkt ab. Das letzt flache Stück spare ich mir und felle direkt vor dem ersten Anstieg wieder auf.


Aufstieg #2: Durch den Wald

Kurz nachdem ich die Hütte ein zweites mal passiere biege ich links in den Wald ab.

Die ersten paar Meter gehts rauf und runter, um die Ecke und ich muss achtsam sein, meinen Kopf nicht im Ästewirrwarr zu verheddern. Die Abwechslung zur Daseinsfristung auf dem Seitenstreifen ist aber natürlich sehr willkommen. Eine schöne Spur schlängelt sich durch den Wald und das immer präsenter werdende Zentralgestirn tut ihr Übriges, um eine wunderbare Lichtstimmung zu erzeugen.

Kurz unterhalb der Abzweigung zur Familienabfahrt (Sessellift-Talstation) führt der Waldweg wieder auf die Pistenroute zurück. Am Ende des kurzen „Ziagas“ gehts dann aber nicht mehr rechts die Abfahrt hinauf, sondern geradeaus in den Wald hinein. Mehrmals zweigen ein paar Wege nach rechts ab, ich bleibe aber wohl auf der Hauptroute. Zumindest ist die Skispur hier am breitesten. Der Weg führt durch ein Winterparadies, das diese kleine Tour nochmal deutlich von der Pistentour abhebt.

Das Gelände steilt sich nun etwas auf, bleibt aber immer noch einfach zu begehen. Auf dem letzten Kilometer müssen noch gut 300 Höhenmeter überwunden werden. Oftmals winde ich mich in Serpentinen nach oben. Eine Spitzkehre benötige ich aber genau einmal. Knapp unterhalb des Gipfels vereinen sich die Wege dann abermals, die letzten Meter sind also bekannt. Zeitlich nehmen sich die beiden Varianten nicht viel.

Nun stehe ich also schon wieder hier auf dem Götschenkopf. Zwei volle Aufstiege und die zugehörige Abfahrt natürlich kann auch ich nicht so einfach wegstecken.

Fazit: Für mich eine super Trainingstour, die einfach erreichbar ist und auch mehrere Aufstiege und Abfahrten ermöglicht. Das alles kostenlos. Eine kleine Spende hier und da muss aber schon drin sein, schließlich sollte dieses Angebot erhalten bleiben 🙂

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